Diskussionsmuster in Lesegruppen
Gerda Elisabeth Moser (Klagenfurt)
Lesegruppen oder Leserunden, die von Angesicht zu Angesicht (face-to-face) oder über Online-Foren in Kontakt miteinander treten, einigen sich darauf, ein Buch (meist ist es Belletristik) im Rahmen eines gewissen Zeitraums zu lesen und im Anschluss an die Lektüre darüber zu diskutieren. Während dieser meist sehr lebendigen Gespräche und Debatten entwickeln sich spannende und aufschlussreiche Prozesse der Verständigung, Interpretation und Bewertung.
Die Verfasserin dieses Abstracts ist Co-Autorin des diesbezüglichen Projektantrags und Mitarbeiterin einer Studie, die vom FWF, Österreichs zentralem Fonds für Wissenschaft und Forschung, finanziert wird (“Negotiating Literary Meaning. Communication in Face-to-Face and Online Reading Communities“, Dezember 2015 bis April 2017). Der Fokus ihres Vortags liegt auf einer Hälfte des Datenmaterials der Studie, und zwar auf achtzehn Gruppendiskussionen, generiert aus drei Lesegruppen (face-to-face), deren Gespräche per Tonband aufgenommen, transkribiert und kodiert wurden.
Das Ziel des Vortrags ist es, Muster und Abläufe in der Kommunikation/Diskussion der drei Lesegruppen zu analysieren und auf Gemeinsamkeiten und Divergenzen zu überprüfen. Gibt es beispielsweise typische Formen des Einstiegs in die Diskussion? Welche Position hat die Auseinandersetzung mit dem Text? Was wird wann herangezogen, um diesen zu verstehen, zu interpretieren und zu bewerten? Und was haben diese Prozesse mit dem Profil der Gruppe zu tun? Sowie: Gibt es Opinion-Leader und worauf gründet sich deren implizit oder explizit deutlich gemachte, dominante Rolle?
[zurück]