Lesegruppenforschung

Wer sich für die Lektüre eines Buches entscheidet, hat einen Teil des Rezeptionsprozesses schon durchlaufen: die Entscheidung, dieses Buch vor allen anderen zu lesen. Meist geht der Lektürewahl ein Kommunikationsprozess voraus, sei es das Gespräch unter Freunden, die Beschäftigung mit Rezensionen oder eine Empfehlung der Buchhändlerin des Vertrauens. Er gehört genauso zum Komplex „literarische Anschlusskommunikation“ wie die begeisterte oder erzürnte Äußerung nach der Buchlektüre, der semi-anonyme Austausch auf Social Reading Plattformen im Internet, die professionelle Literaturkritik in Fernsehen und Feuilleton. Literarische Anschlusskommunikation wird von Leserinnen und Lesern getragen, denen Bücher so wichtig sind, dass sie – privat wie öffentlich – darüber reden. Wie diese Kommunikation über Literatur in Lesegruppen – on- und offline – vonstatten geht, untersuchen wir im Projekt „Negotiating Literary Meaning“. Dieses FWF-Projekt ist am Institut für Germanistik der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt angesiedelt.