Bücher werden nicht nur intensiv gelesen, sie werden auch leidenschaftlich besprochen. Lektüren dienen als Ausgangspunkt für lebendigen Informationsaustauch und engagierte Kritik, sie zeugen von individuellen Vorlieben und kollektiven Wertvorstellungen.
Eine zunehmend beliebte Plattform für den Austausch von Leseerfahrungen stellen private Lesegruppen dar (auch Lesekreise, Literaturzirkel oder Reading Groups genannt), die sich regelmäßig treffen, um über ein Buch zu diskutieren. Am Institut für Germanistik der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt erforschen wir Lesegruppen, die sich physisch (face-to-face) und im Internet (online) treffen: Was lesen sie – und warum? Wie wird über Literatur gesprochen, wie wird gewertet? Welche Funktionen erfüllen die Diskussionen? Wie nähert man sich im Gespräch der ‚Bedeutung‘ (in mehrfacher Hinsicht) von Büchern?
Ziel des zweijährigen Forschungsprojekts (gefördert vom FWF – Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung in Österreich) ist die Untersuchung von Organisations- und Kommunikationsformen in Lesegruppen, von Motiv- und Interessenslagen der Beteiligten und ästhetisch wie sozial motivierter Rezeptionshandlungen.